Der Skandal um die mutmaßlichen Misshandlungen in der JVA Gablingen nimmt neue Fahrt auf. Die Anwälte der beschuldigten ehemaligen stellvertretenden Gefängnisleiterin haben angekündigt, an diesem Dienstag in München neue Informationen zu den Vorwürfen bekanntzugeben.
Sie werfen dem bayerischen Justizministerium vor, Missstände im Justizvollzug vertuscht zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen die ehemalige Vizechefin und ein Dutzend weitere Mitarbeiter wegen des Verdachts der Misshandlung von Häftlingen, insbesondere in sogenannten „besonders gesicherten Hafträumen“.
Gegen drei Mitarbeiter wird zudem wegen des Verdachts der versuchten Strafvereitelung ermittelt. Die Zahl der Beschuldigten ist damit auf 16 gestiegen.
Bayerns Justizminister Georg Eisenreich hatte in der vergangenen Woche einen Bericht zu den Vorwürfen vorgelegt und Mängel im Überwachungssystem der Justizvollzugsanstalten eingeräumt.
Die Anwälte der Beschuldigten wollen nun weitere Details zu den Vorwürfen bekanntgeben und damit den Druck auf das Justizministerium erhöhen.