Am Samstag jährt sich wieder der Tag, an dem die Soldaten der Roten Armee das KZ von Auschwitz befreit haben. Der 27. Januar ist seitdem der offizielle Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Zu diesem Anlass bietet der Erinnerungs- und Lernort Halle 116 in Augsburg am Samstag und Sonntag kostenlose Führungen an. Sie beginnen jeweils um 13 Uhr. In der Halle 116 befand sich während der NS Zeit ein Außenlager des KZ Dachau. Gleichzeitig finden am Samstagnachmittag mehrere Demonstrationen gegen Rechtsextremismus statt, unter anderem in Augsburg, Aichach und Dillingen.
Bereits am Freitagnachmittag fand auf dem Augsburger Rathausplatz eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des NS-Regimes statt. Dort haben Schauspieler des Staatstheaters Kurzbiografien einiger Augsburger NS-Opfer verlesen, Nachfahren jüdischer Augsburger Familien kamen in Videobotschaften zu Wort und Schüler stellten ihre Projekte vor. Im Anschluss unterzeichnete Oberbürgermeisterin Eva Weber eine vom Stadtrat beschlossene „Arbeitsdefinition Antisemitismus“. Darin geht es darum, wie in der Verwaltung und in den städtischen Gesellschaften aktiv Antisemitismus vorgebeugt werden kann.
Weber sagte: „Wenn wir dieser Tage den Holocaust-Gedenktag begehen, dann hat dieses Gedenken in diesem Jahr eine ganz andere und leider sehr aktuelle Bedeutung. Seit der Aufdeckung des Recherchenetzwerkes Correctiv und den bekanntgewordenen völkischen Ideen mancher zeigt sich, wie wichtig es ist, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus eine deutliche Absage zu erteilen und dass die breite Mitte unserer Gesellschaft deutlich macht: Wir sind mehr! Und wir stehen für Demokratie, Freiheit und Toleranz!“