Für die “magischen” Rauhnächte gilt: Keine Wäsche waschen!

28. Dezember 2020 , 17:53 Uhr

Rund um die sogenannten Rauhnächte ranken sich viele Mythen und Weissagungen, die teilweise noch auf vorchristliche Zeit zurückgehen. Vor Jahrhunderten haben die Menschen diese Zeit mit Bösem verbunden, heute sehen wir die Tage zwischen Weihnachten und dem 6. Januar viel mehr als Chance…
… als Chance, mit Altem abzuschließen und Energie fürs neue Jahr zu sammeln…

Zur Geschichte der Rauhnächte:

Schon von jeher ist die Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar eine besondere Zeit: In den sogenanten Rauhnächten waren früher ganz bestimmte Rituale Usus und heute gehen immer mehr Menschen wieder dazu über, diese Zeit besonders intensiv zu erleben. Die Tage um den Jahreswechsel wurden früher als besonders gefährlich empfunden – es war kalt, es gab Winterstürme und die Menschen hatten zusätzlich das Gefühl, sich „außerhalb der Zeit“ zu befinden.Das hat damit zu tun, dass es lange keinen einheitlichen Kalender gab. Die Germanen hatten ein Jahr aus zwölf Mondmonaten mit 354 Tagen berechnet; verglichen mit dem (heutigen) Sonnenkalender fehlten am Jahresende elf Tage bzw. zwölf Nächte. Und so glaubten die Menschen lange, die Gesetze der Natur seien außer Kraft gesetzt, Dämonen und Geister seien unterwegs und die Grenzen zu anderen Welten würden sich öffnen. So sollte in dieser Zeit zum Beispiel keine Wäsche gewaschen werden, das könnte für Unheil sorgen, hieß es. Dafür gab es folgende Erklärungen: Entweder wilde Geister-Reiter würden die Wäsche stehlen und diese als Leichentücher verwenden oder böse Geister würden sich in der Wäsche verfangen, an Ort und Stelle bleiben müssen und sich rächen… Die Menschen sollten also am Besten im Haus bleiben, falls möglich nicht arbeiten, und sich einschließen und beten. Außerdem wurden Haus und Hof ausgeräuchert, um die bösen Geister und Dämonen zu vertreiben. Die 12 Tage standen im Übrigen auch für die zwölf Monate des folgenden Jahres, vor allem die Bauern glaubten daran, dass sich das Wetter dementsprechend verhalten würde. Außerdem hießt es, diese Zeit sei besonders dafür geeignet, Orakel zu befragen, die Tiere im Stall würden die menschliche Sprache sprechen und über die Zukunft erzählen. Wer sie allerdings sprechen höre, müsse sterben…

Heutzutage glauben wieder mehr Menschen an die “Magie” der Rauhnächte. Sie greifen vor allem den Brauch des Ausräucherns neu auf, dabei geht es in erster Linie um eine Art der Reinigung – das alte Jahr soll weichen und das neue mit viel guter, neuer Energie empfangen werden. Es gibt ganze Bücher über die Rauhnächte und besondere Kräutermischungen für die Räucherrituale.

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