„Wer keine Ahnung hat, hat auch keine Meinung.“ Mit diesem Zitat vom ehemaligen Vize-Bundeskanzler Joschka Fischer hat die Oberbürgermeisterin am Montagabend die Augsburger Mediengespräche eröffnet. Es ging ums spannende Thema „Medien und Demokratie“. Eins steht schonmal fest: Lokale Medien haben einen immensen Einfluss auf unsere Gesellschaft. Man schaue nur, was in den USA passiert, wo es immer mehr Medienwüsten gibt, also ganze Regionen, in denen es kein einziges lokales Medium mehr gibt. Gerade hier wählen die Menschen verstärkt radikale Politiker wie Trump. Und dasselbe hat der Journalist und Sozialwissenschaftler Maxim Flößer auch hier bei uns in Deutschland beobachtet.
Solche Medienwüsten gibt’s hier bei uns in Bayern zum Glück noch nicht, aber z.B. in Thüringen oder Baden Württemberg schon. Und auch in unserer Region sind viele Medienhäuser in existentiellen Schwierigkeiten.
Hinzu kommt noch eine andere Herausforderung. Die Digitalisierung. Stichwort KI. Wird Künstliche Intelligenz uns Journalisten irgendwann ersetzen? Die Medienwissenschaftlerin Alexandra Borchardt hofft das nicht.
KI kann Journalisten unterstützen, z.B. indem sie dabei hilft, multimedial zu arbeiten. Also sie macht aus einem Video oder einem Radiobeitrag einen Text für die Homepage. Aber sie kann nie die Recherchearbeit von Lokaljournalisten ersetzen.
Auch Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien sagt, Lokaljournalismus ist für unsere Demokratie und Gesellschaft ganz wichtig.
Und dass kann man messen. Lokale Medien, so wie Radio Augsburg, genießen nach der „Tagesschau“ und dem „Heute Journal“ das meiste Vertrauen der Bürger. Mehr als 40 Prozent der Menschen vertrauen den lokalen Medien.